2017 ging fast ein Viertel der Bürgschaften und Garantien an Handwerker, fast genauso viel an Dienstleister. Bei den Einzelhändlern gab es leichte Rückgänge, größere bei den Großhändlern. Auch Freiberufler wurden deutlich weniger verbürgt. Wesentlich häufiger verbürgt wurden Gartenbauer und Landwirte.
2016 hatten die Bürgschaftsbanken Dienstleistungsunternehmen fast genauso häufig gefördert wie Handwerksbetriebe. 2017 lagen die Handwerker bei der Verteilung der Bürgschaften auf einzelne Wirtschaftszweige wieder vorn. Dieses Mal mit etwas größerem Anteil von fast 24 Prozent gegenüber knapp 23 Prozent im Dienstleistungssektor. Beide Wirtschaftszweige erhielten etwas weniger Bürgschaften, dafür war das Volumen der Kredite und Beteiligungen, die die verbürgten Handwerker aufnehmen konnten, mehr als 13 Prozent höher als im Vorjahr. Weitere Zahlen gibt es in den Statistiken.
In der Reihenfolge der am häufigsten unterstützten Wirtschaftszweige blieben der Einzelhandel unverändert an dritter und die Industriebetriebe an vierter Stelle. Auch ihr prozentualer Anteil veränderte sich kaum, obwohl die Stückzahlen wie bei Handwerkern und Dienstleistern geringer waren als im Vorjahr. Bei den Industrieunternehmen ging parallel dazu auch das Volumen der ermöglichten Kredite und Beteiligungen leicht zurück.
Mehr Bürgschaften für Gastronomie, weniger für Freiberufler
Nachdem im letzten Jahr die Freiberufler vor dem Gastgewerbe lagen, tauschten sie 2017 wieder die Plätze. Wie 2015, standen die Gastronomie an fünfter und die Freien Berufe an sechster Stelle. Dabei kam beim Gastgewerbe gut ein Prozent hinzu. Bei den Freiberuflern fiel etwas mehr als ein Prozent weg. Grund dafür sind die um fast fünf Prozent gestiegenen Stückzahlen und das um mehr als 18 Prozent höhere Volumen der ermöglichten Kredite und Beteiligungen für Gastgewerbebetriebe. Im Gegensatz dazu ging die Zahl der geförderten Freiberufler um 17 Prozent zurück und das Volumen um fast zwölf Prozent.
Bürgschaften weniger gefragt bei Händlern
Unverändert an siebter bis zehnter Stelle: Großhandel, Verkehrsgewerbe, Landwirtschaft und Gartenbau. Auffällig sind die starken Zuwächse beziehungsweise Abnahmen bei Stückzahlen und Volumina. So sank die Zahl der Bürgschaften und Garantien für Großhändler um mehr als 28 Prozent, das Volumen der verbürgten Kredite und Beteiligungen ging um fast 23 Prozent zurück. Das bedeutet 1,5 Prozent weniger Anteil für die Großhandelsunternehmen und den stärksten Rückgang in allen Wirtschaftszweigen.
Auch bei einem Vergleich zwischen Einzel- und Großhandel verschoben sich die Anteile um fünf Prozent zugunsten der Einzelhändler, die innerhalb des Handelssegments auf 76 Prozent kamen. Grund dafür könnten die guten Zahlen des Einzelhandels sein: Zum achten Mal in Folge konnte er laut dem Handelsverband 2017 seine Umsätze steigern. Auch für den Großhandel lief es ab der zweiten Jahreshälfte gut und er blickt auf ein Rekordjahr zurück. Beide Branchen brauchten deshalb offensichtlich weniger Unterstützung der Bürgschaftsbanken als 2016.
Mehr Bürgschaften für Gartenbauer und Landwirte
Auch im Gartenbau ging das Kredit- und Beteiligungsvolumen um knapp 18 Prozent zurück. Aber demgegenüber standen 17 Prozent mehr verbürgte Betriebe und sein Anteil an der Verteilung auf die Wirtschaftszweige blieb fast unverändert. Im Verkehrsgewebe gingen die Stückzahlen zwar um 1,5 Prozent zurück, doch das Volumen stieg um 4,5 Prozent. So blieb es an achter Stelle. Die Landwirtschaft wurde 23 Prozent häufiger verbürgt, das Volumen der verbürgten Kredite und Beteiligungen stieg sogar um mehr als 59 Prozent. Grund dafür sind die seit Herbst 2015 angebotenen Agrar-Bürgschaften.
Zuwächse bei Gartenbau, Landwirtschaft und Gastronomie
Zugesagte Bürgschaften und Garantien nach Wirtschaftszweigen 2017 (Anzahl und Prozent)